Mit einem 34:29 (13:11)-Auswärtssieg sind die Oberliga-Handballer der HSG Worms in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der vierte Sieg im fünften Rückrundenspiel war zugleich die Revanche für eine krachende Heimniederlage gegen die Regoinalliga-Reserve der SG Saulheim. „Nach einem durchwachsenen Start, wo wir uns leider auf die Spielweise des Gegners eingelassen haben, konnten wir Saulheim dominieren und verdient die Punkte entführen“, bilanzierte HSG-Trainer Heiko Schäfer, der sich beeindruckt von der geschlossenen Mannschaftsleitung zeigte: „Heute hat nicht nur die erste Sieben geliefert, sondern auch von der Bank kam richtig viel Qualität.“
Exemplarisch für die Analyse des Trainers war hier beispielsweise die Torausbeute der Einwechselspieler. Die zweite Garde hatte Ende der ersten Halbzeit maßgeblichen Anteil daran, dass die HSG nach Rückstand doch noch mit einer Führung in die Halbzeitpause ging. Die Gäste erwischten keinen guten Start in die Partie und lagen nach zehn Minuten mit 3:5 zurück. „Wir wussten, dass Saulheim lange Angriffe spielt und auf Tempoverschleppung aus ist. Trotzdem haben wir uns auf das Spiel eingelassen, was man an unserer Torausbeute ablesen kann“, so Schäfer, dessen Team auch im weiteren Verlauf nicht so recht in Tritt kommen wollte. Nach 23 Minuten lag die Schäfer-Sieben mit 6:9 in Rückstand.
„Die Abwehr war gut, aber vorne hat uns die Konsquenz in den Abläufen und in den Torabschlüssen gefehlt“, konstatierte Schäfer, der vor der Halbzeitpause einige personelle Wechsel vornahm. Und die Rotation zeigte Wirkung: Während Hagen Druck (4) mit seinen Toren aus dem Rückraum der Mannschaft half, sorgte auf Rechtsaußen Elias Brandt (4) für den selbigen Effekt. „Beide haben das richtig gut gemacht, von beiden war das die beste Leistung seit ich Trainer bin“, so Schäfer über das Duo. Während Druck erst seit einigen Wochen wieder das Trikot der HSG trägt, hat sich Brandt nach langer Verletzung wieder zurück gekämpft. Vier Treffen des Duos sorgen mit dafür, dass die Wormser Drachen mit einer 13:11-Führung in die Pause gingen. Auch war es aus Sicht der Wormser Drachen erfreulich zu sehen, dass Emre Icoz nach Problemen an der Wurfhand erstmalig nicht nur in der Abwehr seine Klasse zeigen konnte. Der Kreisläufer agierte gegen Saulheim auch im Angriff und erzielte vier Tore.
In der Pause nahm Coach Schäfer einige Korrekturen taktischer Art vor und appellierte an seine Mannschaft, nach dem Seitenwechsel mit mehr Tempo und Leidenschaft aufzutreten. Dieser Appell zeigte unmittelbar nach Wiederanpfiff Wirkung. Die Wormser Drachen erwischten einen Traumstart und setzten sich binnen weniger Minuten auf 16:11 (34. ab). Diesen komfortablen Vorsprung verteidigten die Gäste bis in die Schlussphase. Besonders wirkungsvoll war eine Umstellung in der Abwehr von 6:0 auf 5:1. „Damit haben wir den Saulheimer Spielmacher gut an die Leine gelegt“, lobte Schäfer.
In eigenem Ballbesitz wurden die sich bietenden Torchancen genutzt, in der Abwehr wurden Saulheimer Angriffe aggressiv und leidenschaftlich verteidigt. Zwar kam Saulheim gegen Ende der Partie noch einmal kurzzeitig näher ran, jedoch wackelte der nächste Sieg der Wormser Drachen zu keinem Zeitpunkt. „Wir haben das letztlich souverän gemacht und verdient gewonnen. Und in Saulheim muss man erst einmal gewinnen, das ist ein unbequemer Gegner. Wir können zufrieden sein. Aber wir müssen auch sehen, dass wir immer am Limit spielen müssen. Kommen wir da nicht ran, wird es schwer. Im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Bodenheim müssen wir über 60 Minuten an unser Maximum gehen“, so Coach Schäfer abschließend.
Aufstellung: Metzen, Koob (Tor); Jakob (1), Augustin (5), Hofferberg (6), Paul (4), Kraft (1), Druck (4), Beyer (2), Brandt (4), Hochgesand (2), Icoz (4), Hippel (1)