SOBERNHEIM – Großer Kampf, eine deutliche Weiterentwicklung im spielerischen Konzept, aber keine Punkte: Die Oberliga-Handballer der HSG Worms haben das Auswärtsspiel beim HSV Sobernheim mit 32:34 (17:17) verloren. „Wir waren über weite Strecken der Partie die bessere Mannschaft, haben Mitte der zweiten Halbzeit aber die Chance verpasst den Sack zuzumachen und verlieren das Ding dann, weil wir uns zehn Minuten nicht an den Plan halten“, bilanzierte HSG-Trainer Heiko Schäfer mit Blick auf die Niederlage beim heimstarken HSV.
„Wer Sobernheim Zuhause 32 Tore einschenkt, der muss eigentlich gewinnen. Rückblickend sind in unserem Mini-Kader die Kräfte geschwunden. Dadurch haben wir die Konzentration verloren und Sobernheim hat das eiskalt bestraft“, so das Fazit von Coach Schäfer. Eigentlich sah vor letzten Spiel des Jahres alles danach aus, als könne die HSG personell weitestgehend aus den Vollen schöpfen. Doch in der Nacht von Freitag auf Samstag hagelte es verletzungs- und krankheitsbedingte Absagen. Kapitän Manuel Hofmann musste wegen muskulären Problemen absagen. Die formstarken Anthony Kuras und Maximilian Rödinger fehlten grippekrank. Torhüter Christoph Hiegele sowie Dominik Bork und Elias Brandt, die ebenfalls für das Spiel im Kader standen, mussten ebenfalls passen. Tobias Koob aus der Reserve, der im Tor aushelfen sollte, musste ebenfalls krankheitsbedingt absagen.
Mit nur neun Feldspielern und Torhüter Simon Metzen, der unter der Woche krankheitsbedingt kaum trainieren konnte, liefen die Gäste in der Anfangsphase einen knappen Rückstand hinterher. „Offensiv haben wir vom Anpfiff weg gute Lösungen gefunden und über starke Kooperationen und gut gespielte Abläufe die Tore gemacht. Das war auch wichtig, weil wir uns die Kräfte einteilen mussten und uns da nicht im Eins-Gegen-Eins abarbeiten durften“, lobte Coach Schäfer. Auch die Abwehr stand ordentlich, Emre Icöz und Leo Jakob lösten ihre Aufgaben im Innenblock zur Zufriedenheit des Trainers. „Sobernheim musste viel mehr als wir investieren, um Tore zu erzielen“, konstatierte Schäfer, dessen Team Mitte der zweiten Halbzeit die bessere Form auf das Ergebnis ummünzen konnte. Zwischenzeitlich lag die Schäfer Truppe mit zwei Toren in Front (12:10, 20.).Sobernheim hielt jedoch mit Kampf und Einsatz dagegen, sodass es mit einem torreichen 17:17-Unentschieden in die Pause ging.
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gäste dann den deutlichen besseren Start. Angeführt vom stark aufgelegten Rückraum-Trio um Max Hofferberg (9), Maurice Paul (6) und Lukas Hochgesand (10) erspielten sich die Wormser Drachen eine 24:20-Führung. „In der Phase können wir den Sack zumachen, schaffen es aber nicht“, sagt Coach Schäfer und erklärt: „Der Gegner bekommt in der Phase noch eine rote Karte, das Momentum ist bei uns. Sobernheim hat da eine gute Mentalität gezeigt und uns aus dem Rhythmus gebracht. Das war gut vom Gegner und schlecht von uns. Aber daraus werden wir lernen und wenn alle Jungs fit sind, können wir in so einer Phase auch wechseln“, so Schäfer, dessen Team die Führung zwischen der 40. und 50. Spielminute aus der Hand gab.
Ein Faktor war auch, dass sich HSV-Trainer Tino Stumps das Trikot überstreifte und mit all seiner Erfahrung und Klasse aus vielen Jahren im hochklassigen Handball seine Mannschaft trug. „Die Erfahrung hatten wir nicht im Kader. Das hat Tino clever und gut gemacht gegen unsere jungen Kerle“, sagte Coach Schäfer und ergänzte: „Wir haben uns zwar dann in der Schlussphase nochmal gefangen, aber da war die Partie schon gekippt und Sobernheim konnte den Vorsprung verteidigen.“
Am Ende verlor die HSG mit 32:34. „Das Ergebnis tut uns allen weh, denn wir haben uns nicht selbst belohnt. Aber die Leistung hat über weite Strecken gestimmt und wir haben die Qualität in der Mannschaft, solche Spiele nicht nur zu gewinnen, sondern solche Gegner auch noch stärker zu dominieren. Wir werden die Winterpause nutzen, um uns weiter zu verbessern und das werden unsere Fans dann im Januar sehen“, so Schäfer.
Aufstellung: Metzen (Tor), Hippel (1), Hofferberg (9), Paul (6), Fischer, Kraft (3), Beyer (2), Jakob (1), Hochgesand (10), Icöz