Vermeidbare Niederlage beim HSV Alzey

Eine verdiente, aber vermeidbare Niederlage, mussten die Handballer der HSG Worms im ersten Auswärtsspiel der noch jungen Verbandsliga-Saison hinnehmen. Beim HSV Alzey unterlagen die Wormser Drachen in einer turbulenten und hitzigen Partie mit 36:39 (17:22). „Wir haben uns zwar mehrfach mit großer Moral und starken Szenen zurückgekämpft. Am Ende sind wir selbst Schuld, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Dass wir trotz Fehlstart und mehrfacher Aufholjagd am Ende mit leeren Händen dastehen, ist bitter, aber hoffentlich auch ein Lerneffekt für unsere junge Mannschaft“, bilanzierte HSG-Trainer Heiko Schäfer nach Spielende. 

Vor dem Spiel hatte der Wormser Mannschaftsverantwortliche noch einmal eindringlich vor den Stärken der eingespielten Alzeyer Mannschaft gewarnt. Trotzdem legten die Wormser Drachen einen klassischen Fehlstart hin. In der Defensive mangelte es an Zugriff, sodass die Hausherren zu einfachen Toren aus dem Rückraum kamen. Im Angriff agierten die Wormser Drachen zu überhastet – sowohl in der Vorbereitung von Torabschlüssen als auch bei sich bietenden Torgelegenheiten. Folgerichtig lagen die Gäste aus der Nibelungenstadt nach neun Minuten mit 2:6 zurück.

Coach Schäfer musste früh im Spiel seine erste Auszeit nehmen, um die eigene Mannschaft wachzurütteln. „Ich habe den Jungs versucht klarzumachen, dass noch nichts verloren ist. Und dass wir unseren Matchplan verfolgen müssen und uns nicht auf das Alzeyer Spiel einlassen dürfen“, so Schäfer, dessen Team dann im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit besser in die Partie fand. Obwohl einige Spieler grippegeschwächt antraten, stabilisierte sich das Wormser Spiel mit jeder Minute. Die Abwehr machte Alzey das Torewerfen schwerer und die eigene Offensive entwickelte zugleich mehr Durchschlagskraft. 

Beim 12:13 durch Lukas Hochgesand war die HSG in der 22. Minute drauf und dran das Spiel wieder ausgeglichen zu gestalten. Doch dann nahm Alzey eine Auszeit und setzte sich bis zur Pause wieder auf fünf Tore ab.(17:22)  „Uns fehlte irgendwie das gesunde Mittelmaß. Wir hatten hohe Hochs in Form von starken Phasen und ganz tiefe Tiefs in Form von unglaublichen Negativläufen“, monierte Schäfer. Mehr Kontinuität und Cleverness forderte der Coach deshalb in der Halbzeitpause. „Wir haben genau gewusst, was wir tun müssen, um das Spiel noch zu drehen. Umso erfreulicher ist es, dass die Mannschaft genau das umgesetzt hat“, berichtet Schäfer, dessen Team nach dem Seitenwechsel tatsächlich die nächste Aufholjagd starten konnte. 

Nach gerade einmal fünf Minuten glückte den HSGler der 22:22-Ausgleich durch Youngster Lars Wacker, dem in seinem ersten Spiel gleich vier Tore gelangen. „Lars hat das überragend gemacht und gezeigt, dass unsere jungen Talente Teil dieser Mannschaft und unserer Zukunft sind“, lobte Coach Schäfer. Im Vergleich zum ersten Durchgang blieb die HSG nun im Spiel und leistete sich keinen weiteren Negativlauf. Maßgeblich dafür war neben der starken Angriffsleistung vor allem die neue Abwehrvariante mit offensiv verteidigenden Außenspielern. „Damit hat sich Alzey unfassbar schwer getan und war der Schlüssel, dass wir hier fast gewonnen hätten“, kommentierte Schäfer. Die HSG verunsicherte Alzey so sehr, dass die Gäste in der 44. Minute sogar mit 29:26 in Führung lagen. Diesen Drei-Tore-Vorsprung verteidigten die Gäste bis zur 54. Spielminute (35:32). 

Doch dann schwanden nicht nur die Kräfte, sondern der Mannschaft war plötzlich anzumerken, dass es hier etwas zu verlieren gibt. Und besonders erschwerend kam hinzu, dass die Wormser Bank eine Zeitstrafe wegen Meckerns erhielt. „Das darf uns, dem Team hinter dem Team nicht passieren. Auch wenn wir uns zu Recht über harte Aktionen gegen unsere Spieler, die nicht geahndet wurden, beschwert haben, dürfen wir die Mannschaft so nicht schwächen.“ Diese drei Komponenten sorgten dafür, dass Alzey die Partie tatsächlich noch drehte und den zum Schluss völlig entkräfteten und enttäuschten HSGler eine 36:39-Niederlage zufügte. 

Aufstellung: Metzen, Koob (Tor); Jakob (1), Wacker (4), Hofferberg (7), Bork (1(), Paul (8), Druck (3), Beer (4), Brandt, L. Hochgesand (8), Icöz